Ein Personal Trainer ist schon lange kein Luxusgut für Superreiche mehr, sondern inzwischen für den Durchschnittsbürger leistbar. Und vor allem kommt es auch auf die konsumierten Leistungen an, sprich will ich jede Woche ein oder mehrere Personal Trainings oder komme ich nur mit einer reinen Trainingsplanung aus.
Was kostet ein Personal Training?
Eines gleich vorweg: Wie in jedem Bereich gibt es eine große Preisspanne bei den Personal Trainern. Bekommt man in manchen Studioketten einen angestellten Trainer für 25 € die Stunde, gibt es in Großstädten selbstständige Trainer, deren Stundensatz bis zu 250 € geht. Ist der teuerste Trainer auch der Beste für dich? Nein, muss nicht sein, aber ein Trainer, der 50 € pro Stunde oder noch weniger verlangt, kann nicht seriös arbeiten. Neben dem wirtschaftlichen Überleben hat ein Trainer bei einem geringen Stundensatz kaum Zeit und Geld für Weiterbildung, was aber essenziell und für die Qualität eines Trainers entscheidend ist.
Die meisten seriösen Trainer in Österreich verlangen pro Stunde irgendwo zwischen 70€ und 120€ für ein Personal Training, wobei ein leichtes Stadt-Land-Gefälle zu beobachten ist. In der Regel wird auch ein kostenloses und unverbindliches Erstgespräch angeboten. Hier sollte auf deine Ziele, Wünsche und eventuelle Probleme eingegangen werden und es bietet sich auch die Möglichkeit, alle möglichen Fragen wie etwa über Arbeitsweise, Aus- und Weiterbildungen usw. zu stellen. Scheue nicht davor zurück, dem Trainer Fragen zu seiner Kompetenz zu stellen, du bezahlst schließlich für ihn! Und natürlich muss man mit einem Trainer auch auf persönlicher Ebene zusammenkommen. Selbst ein top ausgebildeter Trainer ist nicht der Beste für dich, wenn du mit ihm nicht zurechtkommst.
Meist nicht mit eingeschlossen in diesem Preis ist ein Trainingsplan, dessen Kosten sich im Bereich zwischen 50 € und 150 € bewegen, wobei auch hier sehr große Unterschiede in der Qualität zu sehen sind. Ein guter Trainer passt den Trainingsplan auf die Bedürfnisse des Kunden an – Zeit, vorhandenes Equipment, eventuelle Probleme,… – und das braucht Zeit.

Kosten für Online-Coaching / Trainingsplanung
Nicht zuletzt durch Corona hat das Online-Coaching einen wahren Boom erfahren. Auf Instagram bieten Leute ohne jegliche Trainerausbildung Online-Coachings an – wirklich Geld verdienen damit nur die Allerwenigsten.
Auch hier gibt es wieder eine große Spannweite an Preisen, weil nicht zuletzt auch der Umfang des Angebotes stark variiert. Während sich manche Trainer voll und ganz auf den Trainingsaspekt fokussieren, haben andere Ernährungscoaching und eventuell auch noch Mentalcoaching mit im Paket. Schließlich gibt es auch noch die Spezialisten in der Branche wie z.B. Valentin Tambosi, der sich auf Pro Natural Bodybuilding spezialisiert hat.
Mit all diesen Punkten im Hinterkopf lässt sich festhalten, dass sich die Kosten für Online Coaching bei den meisten Trainern zwischen 120 € und 250 € pro Monat bewegen.
Wie sieht nun ein Online Coaching konkret aus? In der Regel läuft Online-Coaching so ab, dass der Kunde nach einem ausführlichen Erstgespräch einen Trainingsplan bekommt. Der Kunde filmt sich nun selbst beim Training, sendet diese Videos schließlich seinem Trainer und bekommt Rückmeldung zur Übungsausführung.
Am Ende der Woche wird der ausgefüllte Trainingsplan sowie eine Rückmeldung über die Trainingswoche schließlich dem Trainer geschickt. Dieser sieht sich die Trainingswoche des Kunden an und erarbeitet Strategien, um eventuelle Herausforderungen des Kunden anzugehen. Eventuelle Themen könnten sein: Schläft der Sportler genug? Wie sieht es mit dem Stress aus? Isst der Kunde genug / das „Richtig“? Werden die Pausenzeiten zwischen den einzelnen Sätzen eingehalten? …

Worauf muss ich bei einem Trainer achten?
Die Qualität eines Trainers zu beurteilen ist für einen Laien nicht einfach. Lässt sich die Arbeit eines Fotografen relativ leicht anhand seiner Bilder beurteilen, sagt der Körper eines Trainers über sein Know-How ungefähr so viel aus wie die Frisur eines Friseurs über dessen Friseurtalent.
Ausbildung, Ausbildung, Ausbildung.
Man muss wissen, dass das Gewerbe des Personal Trainers ein freies Gewerbe ist, somit kann sich jeder innerhalb von wenigen Minuten selbst zum Trainer ernennen, selbst wenn er noch nie auch nur eine Hantel in der Hand hatte.
Anders sieht es schon aus beim Gewerbe des „Sportwissenschaftlichen Beraters“, das man nur als studierter Sportwissenschaftler oder als staatlich diplomierter Trainer bekommt. Dieses Gewerbe gibt Auskunft über einen gewissen Qualitätsstandard und eine wissenschaftliche Arbeitsweise. Garantie ist es aber natürlich keine, so wie auch trotz Medizinstudium nicht alle Ärzte absolut hervorragend sind.
„Ich habe schon immer Sport gemacht“ und „Sport ist mein Leben“ sind zwar nette Aussagen von Trainern, davon hast du als Kunde aber nichts. Und nein, auch das Aussehen des Trainers sagt nichts über dessen Wissen aus. Im Fußball erwartet keiner, dass der Trainer auch ein guter Spieler ist. Aber genauso ist es auch beim Krafttraining.
Seriöse Trainer geben dir gerne Auskunft über ihre Ausbildungen und machen dies auch auf ihrer Webseite. Da es unzählige Anbieter von Trainerausbildungen gibt, wo teilweise innerhalb weniger Wochenenden Zertifikate vergeben werden, solltest du auf eine staatliche Ausbildung auf einer Bundessportakademie (BSPA) achten. Diese garantieren Qualität.
Je nach Spezialgebiet gibt es dann noch verschiedene sehr gute Ausbildungen von anderen Anbietern wie z.B. den Strength Coach (ausgezeichnet für Bodybuilding und Powerlifting) von Intelligent Strength in Wien, den Master Trainer (hervorragend im Bereich Gesundheit) von Dr. Axel Gottlob in Deutschland oder den Certified Strength and Conditioning Specialist (beste Wahl für Athletiktraining) von der NSCA in den USA.
Erfahrung
Um in einem Bereich richtig gut zu werden braucht es Zeit. Deswegen empfiehlt es sich, einen Trainer zu suchen, der bereits ein paar Jahre Erfahrung hat. Dieser kostet vielleicht ein paar Euro mehr als ein „Frischling“, aber dieses Mehrinvestment kommt mit einer hohen Rendite für den Kunden.
Keine MLM-Verkäufer
Zuletzt noch ein wichtiger Tipp: Such dir einen Trainer, der sein Geld mit seinem Wissen verdient und nicht durch irgendein Multi-Level-Marketing Supplemente verkauft. Nicht, dass Nahrungsergänzungsmittel generell schlecht wären, nein! Aber wissenschaftlich fundiertes Wissen sollte unabhängig sein.