Unser Obst und Gemüse beinhalte heute nicht mehr so viele Vitamine und Mineralstoffe wie früher. Die Böden seien schlecht und ausgelaugt, der Verzehr der empfohlenen täglichen Portionen an Obst und Gemüse würde nicht mehr ausreichen und die einzige Lösung seien irgendwelche sündhaft teuren Tabletten. So behaupten es zumindest diverse Vitaminpillenhersteller und -verkäufer.
Da ich generell ein kritischer Mensch bin, wollte ich mir mal ansehen, wie viel wissenschaftliche Wahrheit hinter dieser Aussage steckt und ich habe festgestellt: Sehr, sehr wenig.
Ich habe im Folgenden versucht, die Datenlage kompakt zusammenzufassen:
Meine Empfehlungen:
Noch ein Wort zu den Obst- und Gemüsekapseln:
Frank Taeger rechnet in seinem Buch «Satt, stark, schlank» sehr schön vor, wie unsinnig diese Kapseln sind: Wenn man von den optimalen 800 g Obst und Gemüse am Tag ausgeht und mit einem Wasseranteil von 80% rechnet, wären das laut Herrn Taeger 160 Kapseln am Tag. Diese Menge kann man natürlich unmöglich zu sich nehmen, alleine schon aus finanziellen Gründen. Aber auch schon die empfohlenen 4-6 Kapseln täglich schlagen mit 80-120 € monatlich zu Buche. Um dieses Geld kannst du dir verdammt viel richtiges Obst und Gemüse kaufen.
Quellen:
https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0889157516302113
https://www.dge.de/wissenschaft/ernaehrungsberichte/ernaehrungsbericht-2004/
https://onlinelibrary.wiley.com/doi/abs/10.1002/jsfa.2825</
«Satt, stark, schlank. Ernährungsstrategien für Performance und Gesundheit», Frank Taeger, 2018